Hier ein Beitrag auf einer Internetseite, der den Hintergrund der Haussegnung beschreibt:
Buddhistische Haussegnung
Jedes neu errichtete Gebäude, in dem später Menschen leben oder sich aufhalten werden, wird in Thailand gesegnet. Der Zeitpunkt der Haussegnung sollte jedoch wohl gewählt sein, so sollte man auf
keinen Fall diese Zeremonie an einem Samstag vollziehen, dies bringt Unglück.
Auf Thai heißt diese Zeremonie “keun ban mai”, wörtlich etwa “in ein neues Haus hinaufziehen” . Früher wurden thailändische Häuser auf Pfählen errichtet, um Überschwemmungen während der Regenzeit
vorzubeugen.
Ich habe diese Zeremonie bei der Segnung des neuen Firmengebäudes meiner Eltern miterlebt.
Dies ist natürlich ein sehr wichtiger Tag für den Besitzer des Gebäudes und so will alles gut vorbereitet sein. Es wurden extra Köchinnen eingeladen, die bereits früh morgens anfingen die
köstlichsten Gerichte zuzubereiten. Jeder bringt Geschenke mit zB Buddhastatuen (welche übrigens immer mit dem Gesicht nach Osten oder Norden zeigen müssen), Geld und mitgebrachte Speisen – alles
wird ins Haus getragen.
Bevor dann die Mönche ankommen, wird ein weißer, gesegneter Faden um das komplette Grundstück gespannt, um böse Geister abzuhalten und alles Innenliegende zu konsekrieren.
Gegen Vormittag kamen 9 Mönche aus 2 benachbarten Tempelanlagen auf einem Pick-up herangefahren. Es werden entweder 5, 7 oder 9 Mönche eingeladen – diese Zahl soll ebenso Glück bringen.
Alle Mönche setzten sich auf Polster in einem geeigneten Raum des Gebäudes, wobei des älteste Mönch ganz rechts sitzt. Kerzen werden angezündet.
Die Mönche reichen sich gegenseitig einen weißen Faden, den sie alle zwischen ihren Handflächen in der Wai Position halten und dessen Ende an einer großen Buddhastatue im Raum befestigt ist.
Für ungefähr 1 Stunde singen die Mönche und sprechen Gebete. Ich war erstaunt, dass sie dafür keinerlei Bücher benutzten! Es wurde alles auswendig vorgetragen und hauptsächlich in Sanskrit, weshalb
ich nichts von den Gesängen verstand.
Nach dieser Prozedur werden den Mönchen Speisen gereicht – und das im Überfluss. Man hätte wahrscheinlich eine ganze Armee damit versorgen können! Die Mönche speisen vor allen anderen, anschließend
bekommt jeder Gast, jeder Mitarbeiter zu essen.
Später knien alle vor dem ältesten Mönch nieder, welcher heiliges Wasser verspritzt.
Letzter Schritt ist das Segnen der Haupttüre des Gebäudes mit entweder 5 oder 9 Punkten aus weißer Paste, dies wird wieder vom ältesten Mönch vollzogen. Damit ist die Zeremonie vorbei.
Einige Zeit später stellte mein Vater in eine Ecke des Geländes ein großes Geisterhäuschen, in dem der vertriebene “Landgeist” wohnen soll.